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Historie

Katzhütter Sportgeschichte beginnt 1877

Die Geschichte des organisierten Sports in Katzhütte-Oelze geht zurück bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals gab es in den beiden Orten offenbar zahlreiche begeisterte Turner. Belegbar ist die Gründung des Turnvereins in Katzhütte am 11. August 1877. In etwa zur gleichen Zeit geschah dies in Oelze, so vermutete SV-Archivar Josef Möller, der über viele Jahre Interessantes zur Geschichte des Sports im Ort zusammentrug. An verschiedenen Stellen Erwähnung findet auch ein Turnfest in dieser Zeit, das am 9. August 1885 viele Anhänger des Turnens nach Oelze führte.


Auch beim Radfahren ist aus den Gründerjahren wenig detailliertes Material gefunden worden. Das erste bekannte Dokument stammt aus dem Jahr 1910. Trainiert wurde im Saal des Volkshauses. Am 15.Mai 1927 gab es ein großes Radfahrerfest in Oelze. 


Fußball zählte von jeher zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Alt und Jung und so dauerte es nicht lange, bis sich auch in unserer Region die ersten Fußballvereine. In Oelze und Katzhütte geschah dies 1922. Dienten anfangs die Wiesen an den Ortsausgängen als Spielfelder, weihten die Oelzer im September 1926 ihren Sportplatz auf dem Schwarzen Acker ein. 


Das Kegeln hatte durch die Kegelbahn im Oelzer Gasthaus „Deutscher Kaiser“ in den 1920-er Jahren seine Fans gefunden und seit etwa 1930 traf man sich auch in den Gasthäusern beider Orte zum Schachspielen. 1949 hob Fritz Seigerschmidt im Gasthaus „Rohrhammer“ die Sektion „Schach“ offiziell aus der Taufe. Ihr Leiter war damals Rudi Hummrich.

 

Lauf

 

Schwierige Bedingungen 

Nach dem zweiten Weltkrieg war es schwierig, den Sport wieder ins Leben zu rufen. Der Sportplatz befand sich in desolatem Zustand, Sportbekleidung, Bälle und Schuhe mussten unter schwierigsten Bedingungen beschafft werden. In Oelze waren es besonders die Sportfreunde Kurt und Erich Witzmann (Turnen und Handball), Arno Finn, Otto Möller, Helmut Witzmann und Karl Krannich (Fußball), Kurt Drießel und Kurt Sippach (Saalradsport), Walter Krannich und Edwin Witzmann (Kegeln) und Rudi Hummrich (Schach), die die Initiative ergriffen hatten und dem organisierten Sport den Weg bereiteten. Mit dem Zusammenschluss der beiden Sportvereine Oelze und Katzhütte am 1. Juli 1949 zur BSG Industrie Oberes Schwarzatal, in die auch Sportler aus Goldisthal bis 1961 integriert waren, erreichte man eine neue Qualität. Im Mai 1952 übernahm die Kefama Katzhütte die Trägerschaft der BSG und der Name änderte sich in BSG Motor Katzhütte.

 

Zu wenig Übungsleiter 

Mit Otto Krannich als Vorsitzendem und Arno Finn als Sektionsleiter Fußball (später Otto Gießler) wurde besonders der Fußball zu einem prägenden Faktor im Ort. Nicht ganz so viel Glück hatte man in anderen Bereichen wie Handball, Volleyball oder Radfahren, wo ein Mangel an Übungsleitern einen kontinuierlichen Trainingsbetrieb ein Ende setzten. Im September 1946 wurde die Abteilung Tischtennis mit Willi Henkel an der Spitze gegründet. Übungsabende im Wurzelberg-Saal und später im Haus des Volkes unter schwierigen Bedingungen prägten die Anfangsjahre.


In den 1960er Jahren entstand unter dem Dach der BSG sogar eine sehr aktive Wintersportabteilung unter der Leitung von Heinz Möller, die später Klaus Baumann übernahm. Dank vieler fleißiger Hände und mit viel Enthusiasmus baute man eine 1000 Meter lange Abfahrtsstrecke (Höhenunterschied 250 Meter), die Rosenbergschanze (Sprünge bis 30 Meter), eine Schülerschanze im Kesseltal. Beachtliche Leistungen des Sportnachwuchses in den Wintersportarten zeugten lange von der Begeisterung. Doch machten es verschiedene Ursachen - von technischen Problemen (Schleppliftsperrung) und die Konzentration auf Biathlon (Nachwuchsmangel, konzentrierte Unterstützung höher gelegener Wintersportorte) - in den 70er Jahren der Abteilung schwer, so dass ihr Ende zu Beginn der 1980er Jahre besiegelt war.

 

Halle

 

Biathlon-Erfolge 

Einen Aufschwung gab es 1973 durch die von Rainer Wachsmuth betreute Trainingsgruppe Biathlon, die sich als Stützpunkt des Trainingszentrums Scheibe-Alsbach, durch ausgezeichnete Leistungen einen Namen machte. Erfolge bei DDR-Meisterschaften und Spartakiaden durch Rene Ludwig, Jens Wachsmuth, Carsten Franz, Erik Reigl, Thomas Glaß, Dirk Zitzmann, Timo Langethal, Nils Franke und Jesko Fischer, dem es sogar ein zweiter Platz im Staffelvergleich der Juniorenweltmeisterschaften 1994 gelang, ragten heraus.


Inspiriert durch den Gutsmuths-Rennsteiglauf bildete sich 1978 auch eine starke Läufergruppe, die durch die Teilnahme am Rennsteiglauf und zahlreichen Volkssportläufen in der Region sowie einer selbst initiierten Laufveranstaltung „Rund um das Amselheim“ das Vereinsgeschehen bereicherte.


Mit der Einweihung der Sporthalle im Oktober 1971 konnten sowohl Schul- als auch BSG-Sport auf eine neue Qualitätsstufe gehoben werden. Besonders im Hallenfußball machte Katzhütte-Oelze bis vor einigen Jahren überregional auf sich aufmerksam.


Die zugleich errichtete Zweibahnen-Kegelanlage schaffte optimale Voraussetzungen für die Neugründung der Abteilung Kegeln, die seither leistungsstark über die Kreisgrenzen hinaus agiert.


Am 24. August 1990 wurde schließlich der SV Motor Katzhütte-Oelze gegründet, der mit gut 200 Mitglieder – damals bis heute -  zahlenmäßig stärkster Verein der Gemeinde ist.

 

Heute vereint der SV Motor Katzhütte-Oelze sieben Abteilungen unter seinem Dach. Dabei bieten Fußball, Kegeln, Bogensport, Schach, Tischtennis/Badminton und Fitness/Gesundheit für nahezu alle Altersgruppen eine Auswahl an sportlicher Betätigung. Über Kooperationen mit dem Kindergarten „Zwergenparadies“ und der Grundschule existieren auch sehr beliebte Sportgruppe, in der die Mädchen und Jungen von klein auf spüren, wie viel Spaß Bewegung machen kann.


Als zahlenmäßig stärkster Verein mit mehr als 150 Mitgliedern in Wettkampf- oder Freizeitgruppen spielt der SV Motor auch eine wichtige Rolle im kulturellen Leben der rund 1500 Einwohner zählenden Gemeinde. Ob bei den über Jahre veranstalteten Sommerfesten, Wandertagen, Fußball-Gaudi-Straßenmeisterschaften oder Bergweihnachten – ersichtlich bleibt nach außen: Sport und Geselligkeit gehören zusammen.

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